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Bremens Haltung zur Weservertiefung: "Schwerer Schlag gegen die Seehäfen"
Björn Thümler ist empört. Die künftige bremische Landesregierung hat im Koalitionsvertrag einen teilweisen Ausstieg aus der Weservertiefung fixiert. Und das ist nach Auffassung des CDU-Landtagsabgeordneten ein "schwerer Schlag gegen die Wettbewerbsfähigkeit der Seehäfen - nicht nur in Niedersachsen, sondern auch in Bremen". Die Hoffnung des Politikers: "Das letzte Wort ist da möglicherweise doch noch nicht gesprochen."
Alarmierend findet es Thümler aus Sicht der Wesermarsch insbesondere, dass die Rot/Rot/Grün-Koalition die Anpassung der Unterweser von Bremerhaven bis Brake neu bewerten wolle. Hingegen müsse der nördliche Abschnitt der Unterweser auch vom künftigen bremischen Senat als Einheit betrachtet werden; eine Entkoppelung sei aus niedersächsischer Sicht nicht hinnehmbar.
Nach Thümlers Überzeugung ist es dringend erforderlich, dass die seewärtige Verbindung der Weserhäfen über Bundesländergrenzen hinweg den Anforderungen im Weltseeverkehr entspricht. Er betont in diesem Zusammenhang: "Sowohl die Emissions- als auch die Energiebilanz des Seeschiffs kann sich gegenüber anderen Verkehrsmitteln unbedingt sehen lassen."
Björn Thümler sieht in den Seehäfen an der Weser den "Lebensnerv der Region". An dem hängen ihm zufolge rund 78.000 Arbeitsplätze und eine hohe regionale Wertschöpfung.
"Einer selbst erklärten Arbeitnehmerpartei wie der SPD", kritisiert Björn Thümler, "sollte schwer zu denken geben, dass die Weservertiefung eine der seehafenpolitischen Kernforderungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Gewerkschaft ver.di ist." Das stehe zum Beispiel in einem gemeinsamen Papier mit der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen vom Herbst 2017. Thümler: "Folglich handelt die SPD in Bremen gegen die erklärten Forderungen der Interessenvertretungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer."
Der CDU-Politiker verweist auf verkehrswissenschaftliche Untersuchungen, die bei einem Verzicht auf die Ausgleichsmaßnahmen an Unterweser und Außenweser von dauerhaften Verkehrsverlagerungen mit erheblichen Arbeitsplatzverlusten in einer Größenordnung von rund 3.000 bis 4.000 Beschäftigten pro verlorenen eine Milion TEU (Containereinheit) ausgehen.
Die Bedeutung der Weservertiefung auch für die Seehäfen an der Unterweser ist aus Thümlers Sicht eine Tatsache. Für Brake - einer der führenden Agrarlogistikstandorte Nordeuropas - erläutert der CDU-Landtagsabgeordnete unter Bezug auf die Hafenwirtschaft, dass voll beladene Seeschiffe mit einem Tiefgang von bis zu 12,80 Metern unter Ausnutzung des Tidefensters den hiesigen Hafen anlaufen können müssten.
Foto: Niedersachsen Ports